Sammelalbum
2004


Unterwegs mit SAILOR
Von James McCarraher, F.Inst.L.Ex.

Eines heißen Tages in diesem Sommer, während ich arbeitete, drifteten meine Gedanken ab zu diese glücklichen Tagen meiner Kindheit an der Küste in Hythe.
1976 war wahrscheinlich das erinnerungsreichste Jahr in meinem jungen Leben. Es war immerhin das heißeste Jahr seit Aufzeichnung, und mein geliebter Southampton F.C hatte den FA Cup gewonnen. Um das umwerfene Jahr zu krönen nahm meine Mutter mich mit in die Bournemouth Winter Gardens, um eine eklektische Gruppe von Musikern zu sehen, ‘SAILOR’.
I war erstaunt über das, was ich sah. Der Sängerm ein norwegischer Prinz, spielte einen Schwall von Instrumenten, der u. a. eine Harfe und eine Charango beinhaltete (eine Art von hoch-besaitetem, ausgehöhltem Gürteltier). Henry Marsh und Phil Pickett spielten ein ungeheuerliches Instrument, genannt Nickelodeon, das aus zwei Rücken-an-Rücken verschraubten Kemble Pianos bestand, zurechtgebastelt, um noch Synthesizer und ein Glockenspiel zu beherbergen. Henry spielte die Höhenseite und Phil den Bass... ! Unr ihr Schlagzeuger, Grant Serpell, saß hinter einem 1920er-Stil Schlagzeug. Es war unwirklich.
Ich musste sie wieder sehen. Letztes Jahr traten SAILOR in High Wycombe auf, so dass ich eine Pilgerfahrt unternahm, um sie dort zu sehen. Marsh und Kajanus waren nicht mehr dabei, ihre Positionen waren von Peter Lincoln und Rob Alderton übernommen worden, aber Pickett und Serpell waren noch da. Es schien so, als sei die Zeitlosigkeit der Musik so groß, dass sie von jeder Kollektion von talentierten Musikern gespielt werden konnte. Das Nickelodeon gab es immer noch, modernisiert aus Transportgründen.
Nicht lange danach fand ich mich selbst als Autor ihrer offiziellen Biographie wieder. Bestrebt, eine ausbalancierte und faire Version ihrer turbulenten Geschichte zu schreiben, wendete ich mich nacheinander an jedes Mitglied (sowohl alt als auch neu) und nahm so um die 100 Stunden an Interviews auf. Als sich das Werk der Vollendnung näherte, erhielt ich überaschenderweise eine eMail von Phil Pickett mit einem sehr ungewöhnlichen Angebot.
"Würdest Du gerne mit uns nach Österreich kommen, als Ehren-Roadie? Wir spielen in Linz..."
Wie konnte ich ablehnen?
Während ich um 4 Uhr an einem Freitag Morgen am Stansted Airport stand, fragte ich mich, ob das so eine gute Idee gewesen war. Als ich in ihre Gesichter sah, stellte ich fest, dass ich irgendwie wohl der seltsame Außenseiter war. Das waren alle abgehärtete Musiker, die die Welt bereist hatten und alles bishin zu 25.000 Leuten auf einmal unterhalten hatten. Sie lebten auf der Überholspur! Und hier war ich, ein ehrenhafte Anwalt, der sich an einer Snare Drum festhielt und sich - schlecht - als harter Roadie verkleidet hatte und keinem etwas vormachte!
Bei unserer Ankunft am Salzburger Flughafen wurden wir von einem Kleinbus nach Linz gefahren. Ich öffnete das Fenster und brauchte frische Luft, reinigte meine Lungen von der verschmutzten Surrey-Luft. Alle schliefen außer mir. Ich war zu aufgeregt und wollte nichts verpassen.
Wir erreichten Linz in einer erstaunlich schnellen Zeit und wurden am Vier-Sterne Landgraf Hotel abgesetzt. Ich war geschockt von der schieren Opulenz, aber alle anderen nahmen es einfach so hin. Als einfachem kleinen Anwalt waren der luxuriöse Prunk von Vollzeit-Rockstars einfach außerhalb meines Verständnisses!
Zu meiner Überraschung gingen alle erstmal für einige Stunden schlafen, bevor wir uns zum Essen trafen. Ich war immer noch zu aufgeregt, um mich auszuruhen, also machte ich einen langen Spaziergang und fand bei meiner Rückkehr bereits gefüllte Gläser in der Bar vor. Wir genossen ein gutes Essen zusammen, bevor wir dann weiter ins brandneue Stadium auf der anderen Seite des Berges in Linz hetzten.
Zu meiner Enttäuschung folgten zwei Stunden des Wartens, während der Sound und die Beleuchtung hergerichtet wurden. Wir langweilten uns und sahen dabei zu, während Phil und Grant Autogramme für ein paar Fans schrieben.
Es war ein großartiges Gefühl, als ich meinen ‘Access All Areas’ Pass ausgestellt bekam - ein Stück eingeschweißtes Plastic an einem Band, das ich schon bei so vielen Konzerten in meiner Jugend begehrt hatte. Es bedeutete das, was es sagte - ich konnte während der Show überall im Gebäude hingehen - selbst zur Bühne - ungehindert.
Es war beinahe 17 Uhr als die Band endlich auf die Bühne konnte, und der Soundcheck dauerte nur 15 Minuten, bevor wir wieder eilig ins Hotel gebracht wurden, um uns vor der Show etwas frisch zu machen.
Eine halbe Stunde später wurden wir zurück zum Veranstaltungsort gebracht. Es ging hektisch zu in der Garderobe, während die Band ihre Bühnenoutfits anzog. Half an hour later, we were taken back to the venue. There was a buzz in the dressing room as the band changed in to their stage clothes. Bier wurde konsumiert, während wir uns unterhielten und lachten. Last-Minute Details über die Reihenfolge der Songs wurden ausgetauscht, bevor das ominöse Klopfen an der Tür ertönte. Sie waren dran!
Vor einem Publikum bestehend aus 5.000 enthusiastischen Österreichern betraten SAILOR die Bühne. Die Menge tobte zu Beginn ihres Auftritts noch lauter als damals in den manischen Tagen der Siebziger, als ich sie zum ersten mal gesehen hatte. Die Band beantwortete diesen Enthusiasmus und die Wärme des Publikums, in dem sie sich in mit aller verfügbaren Energie in ihre Songs warf. Sie spielten ihre Hits, u. a. 'A Glass of Champagne' und 'Girls Girls Girls', und nach einer kolossalen Show verließen sie die Bühne zu dem Klang eines hungrigen Publikums, das noch mehr davon wollte.
Die vier Figuren plumpsten in ihre Garderobe, nachdem die Show eine Geschichte für sich erzählt hatte. The four figures slumped in the dressing room after the show told a story. Geschafft aber dennoch aufgekratzt hatten sie ihr bestes gegeben, und das Publikum wusste es!
Zurück im Hotel feierten wir mit Wein un vorzüglicher österreichischer Küche. Gegen Mitternacht war ich erschöpft und fand eine Entschuldigung, um ins Bett zu gehen. Die Band sah noch frisch aus von ihrer Erfahrung und tauchte ein in eine lange Nacht. Jetzt wusste ich, wie sie ihre langen Tage überstanden! In dieser Nacht schlief ich gut, glücklich über diese seltsame neue Erfahrung, froh darüber, einen Einblick in dieses unglaublichen Beruf bekommen zu haben, und ich fragte mich, ob sie mein Angebot annehmen würden, mich einen Tag lang hinter meinen Schreibtisch zu begleiten!

Vielen Dank an James McCarraher (UK)!


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