Sammelalbum
1976



Aus "Musik Joker" Ausgabe 5 1976

SAILOR: kein Seemannsgarn
Sie lieben beschwingte Songs und besingen leichte Mädchen

Englands SAILOR spinnen kein Seemannsgarn. Georg Kajanus, Anführer der adretten Popband, kennt sich in den Red Light Quarters der Großstädte viel besser aus als in irgendeiner Hafengegend oder gar auf See.
Red Light Quarters - das sind die Gegenden, in denen hinter vielen Fenstern rotes Schummerlicht brennt Georg macht auch gar kein Hehl aus seinem Verhaltnis zu den Damen der kauflichen Liebe. Ihm verdanken wir SAILOR, wie sie heute ist. Denn was Georg zum Komponieren und Dichten seiner Songs brachte führte er auf ein "noch nicht ganz bewältigtes Jugenderlebnis" zurück. "Mit 14 wollte ich bei einer 'erfahrenen' Dame die Liebe lernen." Doch dieser Besuch endete mit einem Flop: "Ich versagte, und alle Mädchen lachten mich aus. Vor lauter Angst traute ich mich lange an kein Mädchen heran und flüchtete mich in Phantasien." Aber Georg trägt den Damen nichts nach. Im Gegenteil: "Ich muss einfach über Prostituierte schreiben, sie faszinieren mich, und ich hege eine große Zärtlichkeit fiir sie." Georg Kajanus hat ein Musical iiber ein Liebespaar fertig. Sie wird Prostituierte, er wird ihr Zuhälter. Darin besingt er u.a. die Girls von Amsterdam.
Sailors leichtbeschwingte Songs erinnern an die Beach Boys. Ihr Nickelodeon sorgt für einen ausgefallenen Sound. Das Instrument haben sie selbst erfunden: eine Kombination aus zwei Klavieren, Synthesizern und Glockenspielen.

Der Text unter dem Bild: SAILOR, am 15. Mai mit "A Glass of Champagne", "Girls Girls Girls" und "The Old Nickelodeon Sound" um 20.15 Uhr in der ZDF-Starparade.


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