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"Popfoto" 1976
SAILOR - "Wir freuen uns auf Deutschland!"
Lange hat's gedauert, bis die englische
Popgruppe SAILOR für eine Deutschlandtournee
verpflichtet werden konnte. Jetzt stehen die Daten fest: "Urlaub
gab es in diesem Jahr noch nicht", erklärt uns
Georg Kajanus. "Als wir aus Amerika kamen, hatten
wir zwar drei Tage Pause, doch dann mussten wir im Studio
unsere neue Platte einspielen. Erst Weihnachten fahre ich
mit meiner Frau nach Mexiko und besuche meine Mutter und
Schwester". Auf die Frage, ob denn Amerika, das Land
der unbegrenzten Möglichkeiten, ein Erfolg war,
reagieren alle SAILOR-Musiker ein wenig sauer. "Das
war der größte Reinfall, den man sich denken kann. Wir
wären viel lieber nach Deutschland gekommen, aber unser
Management drängte auf Amerika", weiß Grant
Serpell zu berichten. Was war in Amerika geschehen? Georg
Kajanus: "Wir spielten teilweise in leeren oder fast
leeren Clubs. Unbekannte Gruppen bestritten das
Vorprogramm. Einmal spielten wir mit der Charlie Daniels
Band. Zusammensetzung Daniels-Country und SAILOR-Pop
passte natürlich überhaupt nicht. Ein anderes mal
spielten wir in einem Club für Schwarze. Die erwarteten
natürlich Funk. Das war kein besonderes Vergnügen für
beide Seiten." Grant Serpell stimmt ein:
"Amerika war verschenkte Zeit. in dieser Zeit
hätten wir lieber die LP fertig stellen sollen."
Auf die Frage, was uns in Deutschland erwartet, antwortet
Henry Marsh: "Wir werden im September eine neue Show
einstudieren. Vom direkten Seemannsimage wollen wir
langsam weg. Wir werden uns in den nächsten Wochen voll
auf die bevorstehende Europa-Tournee vorbereiten. Sehr
wichtig werden für uns die Konzerte in Deutschland sein,
weil wir dort am besten angekommen sind, gemessen an den
Plattenverkäufen. Die deutschen Fans werden eine
angenehme Überraschung erleben. Mehr kann ich dazu nicht
sagen." Aber vielleicht können wir noch einiges
über die neue LP erfahren, z.B. wie der Titel heißt und
welche musikalische Richtung eingeschlagen wurde. Phil
Pickett: "Der genaue Titel steht noch nicht fest.
Aber wahrscheinlich 'Dancing'. Die Musik dürfte eine
gute Mischung aus unserer ersten und zweiten LP sein. Die
Texte befassen sich natürlich wieder mit Mädchen."
Georg Kajanus: "Ich kann nunmal nichts über Jungs
schreiben. Das ist meine Mentalität." Die Stunden
vergingen. Die Augen der Vier wurden immer kleiner. Einer
nach dem anderen verabschiedete sich, weil sie von den TV
Aufnahmen müde waren. Außerdem mussten sie am nächsten
Tag schon wieder um 8.00 Uhr im Studio sein. Georg rief
uns noch kurz zu: "Na, wir sehen uns ja bald wieder.
Ehrlich - ich freue mich auf Deutschland" - und wir
freuen uns auf SAILOR. Hier noch einmal die Tourneedaten: |
Vielen Dank an Gerd Schwonke (Schutterwald, Deutschland)!
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