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Operation
"Nicki back"...

Die letzte Reise des schwarzen Nickelodeons...

Ahoi an alle,
nun ja, die Operation "Nicki back" muss wohl erstmal erklärt werden...
SAILOR hatten keinen Bedarf mehr für das alte schwarze GK Nickelodeon, das bei all ihren Shows zwischen 1993 und 1996 verwendet wurde. Wir - Karsten und ich - sollten die Seitenteile dieses Nickelodeons als besonderes Erinnerungsstück bekommen.
Stattdessen nahmen unsere SAILOR-Freunde Malcolm und Eileen das Nick netterweise während den letzten 1 1/2 Jahren in ihrem Haus bzw. ihrer Garage auf und stellten schließlich fest, dass es zu schwierig war, das Instrument auseinander zu nehmen und uns die Seitenteile zu bringen.
Also verbrachten die beiden während ihres Urlaubs in Februar 2006 ein paar Tage bei uns in Kassel und lieferten das Nickelodeon bei uns zu Hause ab. Diese besondere Lieferung verursachte uns allen ein paar Problemchen, da das "Nicki" hinter unser Haus musste, wo es nun seinen neuen Platz hinten im Garten hat (!) und unsere Eltern grübeln lässt, was wir jetzt mit dem Ding tun werden...!
Später an dem Tag gesellte sich SAILOR Fan Susanne aus Stuttgart zu uns, und wir 5 machten ein zweistündiges Radio Special zu SAILORs "Buried Treasure" im Freien Radio Kassel.
Aber genug der Erklärungen - hier sind ein paar Fotos...
Ein kompletter Reisebericht von Malcolm ist weiter unten zu lesen!
Alles Gute und SAILOR-Grüße,

~ Katrin
Euer Webmaster


Malcolm und Eileen mit den Flightcases


Einer der Flightcases bleibt in Karstens Keller



I guess I'm an old-fashioned dreamer - Ein Reisebericht von Malcolm Knowles

Vor einigen Jahren erfuhren Eileen und ich davon, dass das schwarze ‘Georg Kajanus’ Nickelodeon aus 1993 in einem Schuppen herum stand und Gefahr lief, verschrottet zu werden. Ich bekam auch mit, dass die Band vorschlagen hatte, dass Katrin & Karsten es haben könnten - das einzige Problem war, dass sich der Schuppen in England befand, während K&K in Deutschland leben.
Nun, als loyaler SAILOR Fan konnte ich den Gedanken nicht ertragen, dass diese wunderschöne Version des Nickelodeons verschrottet werden könnte, also erklärte ich mich bereit, es in meine Garage zu nehmen, bis wir einen Weg finden würden, um es nach Deutschland zu bringen. Mit einiger Hilfe von Grant, größtenteils dabei, den Schuppen zu finden, luden wir es in einen Transporter und gaben ihm ein neues kurzzeitiges Zuhause. Es gab auch noch einige alte Flightcases, die wir zur gleichen Zeit mitnahmen. Das Tolle daran, ein Nickelodeon zu Hause zu haben, ist, dass niemand weiß was es ist und wenn man es erklärt gucken die Leute nur verwirrt. Glaubt mir, es schlägt früher oder später jedes Stück moderner Kunst bei einer Diskussion.
Da die Dinge selten einfach laufen, zogen wir Ende 2004 von London in den Norden von England um. Um es kurz zu machen, das Nickelodeon war nun nochmal 200 Meilen weiter weg von seinem zukünftigen Zuhause als zu Beginn! Aber unser neues Haus hatte auch eine Garage, und das Nickelodeon zog in sein neues vorübergehendes Zuhause.

Nachdem wir das Thema überdacht hatten, beschlossen wir, unser Versprechen gegenüber Grant und den Wagners zu halten und das Nickelodeon in der Mitte Deutschlands abzuliefern. Also mieteten wir einen Transporter, buchten die Fähre, druckten unsere Route aus, buchten unsere Hotelzimmer an der Route an der Strecke entlang und machten uns auf die Reise nach Kassel. Nun gibt es einige Dinge, die man über das ‘GK’ Nickelodeon wissen muss. Erstens ist es sehr sehr schwer und zweitens sind die Räder so wie an diesen Einkaufswagen im Supermarkt und rollen daher nicht immer unbedingt alle in die gleiche Richtung. Trotzdem bekamen wir es mit einigen wissenschaftlichen Gedanken über Gewicht, Maße und Winkel in den Transporter. Mit den angezogenen Bremsen und einigen Seilen, um es anzubinden, damit es sich nicht so sehr hin und her bewegte, ging es los.
Erster Halt Dover, wo wir zur Durchsuchung des Autos am Zoll gebeten wurden und einer der Zollbeamten fragte, was das in dem Auto sei. Wie erklärt man jemandem ein Nickelodeon, der nicht gerade glücklich darüber aussieht, dass er am Sonntag Morgen arbeiten muss? Schließlich ließ er uns durch, sah jedoch leicht verwirrt aus aufgrund meiner Erklärungen. Als wir fuhren schlug Eileen vor, ich hätte es einfach als alte Bühnendeko erklären sollen. Clever gedacht aber zu spät.

Nachdem wir den Kanal überquert haben ist unser erster Halt Lille in Frankreich. Da dies früher mal Kulturhauptstadt war hatten wir beschlossen, dort zwei Nächte zu verbringen und Lille zu erforschen. Als wir am Hotel ankommen, stelle ich fest, dass ich das Auto nicht mehr starten kann und einen Mechaniker anrufen muss. Der Mechaniker tut sein bestes, um das Problem zu finden, sieht jedoch ratlos aus. Er spricht kein Englisch und ich spreche nicht viel Französisch, doch mit ein bisschen Hilfe von der Rezeptzionistin des Hotel verstehe ich die Botschaft - "es ist kaputt". Er arrangiert, dass das Auto zu einer örtlichen VW Werkstatt abgeschleppt wird, doch da Sonntag ist, wird heute nichts mehr passieren. Ich wache am Montag Morgen aus und realisiere, dass wir gerade keine Ahnung haben, wo das Auto und das Nickelodeon eigentlich sind. Ich rufe die Werkstatt an, die mir schließlich sagen, wo genau sich die Werkstatt eigentlich befindet und dass sie sich dem Problem erst am Dienstag widmen können. Also verbringen wir einen regnerischen und öden Montag in Lille und fragen uns, ob wir es wohl je verlassen werden. Dienstag Morgen bringt uns einen frühen Anruf und die Neuigkeiten, dass das Auto (ein fast neuer VW Transporter) einen neuen Anlasser benötigt. Leider hat Lilles einzige offizielle VW Werkstatt keinen!! Trotzdem wurden sie überredet, schnell jemanden zu schicken, der einen besorgt, und gegen Mittag ist das Auto fertig und wir sind wieder unterwegs. Hurra - nächster Halt Kassel.
Wir kommen in Kassel gerade noch rechtzeitig an um einzuchecken, bevor Karsten und Katrin kommen, um uns zu treffen. Wir stellen fest, dass sich das Nickelodeon im Auto verschoben hat und nun zwischen der Stufe und der Schiebetür an der Seite klemmt, so dass sich die Tür nicht mehr öffnen lässt. Doch das Problem wird bis morgen warten müssen - heute gibt es chinesisches Buffet und deutsches Bier mit K&K.
Am nächsten Morgen fahren wir zu Katrin nach Hause, um das Nickelodeon abzuladen. Karsten hat es irgendwie magischerweise geschafft, das Nickelodeon von der Stufe zu lösen, so dass es nicht mehr die Tür einklemmt. Wir beginnen mit dem Abladen des Nickelodeons, während Katrin die Geschehnisse filmt. Doch als wir es die über die Planken nach unten lassen brauchen wir alle verfügbaren Hände, um es davor zu bewahren umzukippen oder irgendwen ernsthaft zu verletzen. Schließlich kooperieren die Räder, und das Nickelodeon kommt in seiner neuen Heimat an, während Herr und Frau Wagner leicht entgeistert drein blicken wegen dessen, was wir in ihrem schönen Garten hinterlassen wollen. Trotzdem steigt Herr Wagner in das Gefühl des Moments ein und macht einige Fotos mit allen verfügbaren Kameras und unterhält uns danach mit dem Spielen einiger SAILOR Songs auf seinem eigenen Keyboard im Haus. Für die Akten: Er spielt sehr gut - pass auf Henry!!
Es ist mir fast zu peinlich, Euch den nächsten Teil zu erzählen. Seit wir das Nickelodeon abgeholt hatten, hatte ich immer gedacht, dass das Kopfteil fehlte, und ich war um so erstaunter, als Karsten aus dem Garten zurück kehrte und ankündigte, dass er das Dach aufgebaut hatte. In all der Zeit, in der ich der Wächter des Nickelodeon war, hatte ich nie erkannt, dass das Dach clever eingeklappt war und sich in der ganzen Zeit vor meiner Nase befand. Wie blöd ist das?
Wie dem auch sei, nach einem netten Mittagessen (vielen Dank nochmals Frau Wagner) machten wir uns auf den Weg, um die Sehenswürdigkeiten Kassels mit K&K zu erforschen. Nach einem kurzen Zwischenstop um einen der Flightcases in Karstens Wohnung zu lassen, geht es weiter.

Der Blick auf Kassel vom schneebedeckten Herkules Monument ist erstaunlich - etwas, das keiner von uns je vergessen wird. Zurück in der Stadt treffen wir uns mit Susanne, die von Stuttgart hergekommen ist, um uns zu sehen. Karsten hat uns netterweise eingeladen, bei seinem zweistündigen "Buried Treasure" Special im Freien Radio Kassel mitzuwirken. Susanne und ich versuchen, einige intelligente Kommentare zu liefern, wenn Karsten die Mikrofone öffnet, während Eileen offenbar eine plötzliche Art von Lampenfieber entwickelt hat. Trotzdem denke ich, dass niemand von uns seinen Job für eine Karriere im Radio aufgeben wird. In den letzten 30 Minuten der Show gibt es ein live Telefon-Interview mit Phil Pickett. Es erscheint mir sehr seltsam, in einem Radiostudio in Deutschland zu sitzen und live mit einem meiner musikalischen Helden zu sprechen. Allerdings war ja nichts an dieser Reise bisher normal, also warum nicht.
Mein eigenes Exemplar von ‘Buried Treasure’ kam ein paar Tage vor der Reise an, so dass ich, obwohl dies hier nicht der Bereich für Kritiken ist, sagen muss, dass dies eine fantastische Sammlung von SAILOR Stücken ist. Beachtlich bedacht wurde die Titelauswahl, mit einigen interessanten Versionen der Songs, die wir alle lieben, und einigen frühen Werken, die wirklich dabei helfen, ein Bild zu schaffen, wir die Band sich entwickelt hat. Gut gemacht Phil und alle, die daran beteiligt sind - es ist wundervoll. Wenn ihr die CD noch nicht habt, geht auf
www.sailortheband.com und bestellt sie.
Nachdem die Radiosendung im Kasten ist, machen wir uns auf den Weg zum Abendessen und mehr deutschem Bier, und dann müssen wir leider schon auf Wiedersehen zu K&K sagen. Am nächsten Morgen finden wir ein paar Stunden Zeit zum Shoppen in Kassel und essen dann mit Susanne, bevor wir uns mit unserem Van wieder auf den Weg in Richtung Heimat machen.
Wir verbringen diese Nacht in Essen (mehr Shopping), bevor es am Freitag weiter nach Calais geht. Freitag ist ein seltsamer Tag mit vier Essen in vier verschiedenen Ländern - Frühstück in Deutschland, Mittagessen in Holland (Eindhoven), Nachmittagstee in Belgien (Genf) und Abendessen in Frankreich. Wir erreichen zu Hause schließlich am Samstag und bringen die beiden übrig gebliebenen Flightcases feierlich zur Müllhalde. Andere haben überlebt, doch diese beiden mussten gehen - Entschuldigung. Wir stimmen beide überein, dass es eine lustige Reise war, und, obwohl es ein wenig meschugge war, würden wir es liebend gerne nochmal machen.
Malcolm



Kassel im Schnee... der Blick runter vom Herkules...


Das "Buried Treasure" Radio Special
im "Freies Radio Kassel"...


Eileen, Malcolm, Katrin, Susanne und Karsten


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