Ein
Konzertbericht von Katrin Wagner:
Heute ist das
letzte SAILOR Konzert mit Captain Peter Lincoln bevor er
das Schiff für eine neue süße ("sweet")
Reise verlässt, so dass wir nicht in bester Stimmung
sind, als Karsten, Christel und ich uns mittags treffen,
um unsere Reise nach Parchim in Norddeutschland zu
beginnen. Wir fühlen eine Mischung aus Panik, Aufregung
und Unsicherheit. Es wird ein sehr seltsamer Tag werden.
Wir fahren relativ spät los, da Christel bereits eine
3-stündige Fahrt von ihrem Heimatort Duisburg aus hinter
sich hat, wo sie heute morgen noch arbeiten musste, so
dass ich die Fahrerpflichten nach Parchim mit meinem
armen alten Auto übernehme. Und das ist, wo das Chaos
beginnt... Nach ungefähr zwei Stunden machen wir eine
kleine Pause, und als wir den Rasthof wieder verlassen
wollen scheint mein armes altes Auto plötzlich tot zu
sein. Wir müssen den ADAC rufen und bekommen gesagt,
dass der in ca. einer Stunde hier sein wird. Ab diesem Punkt werden wir alle wirklich
nervös - ich bin verzweifelt und überzeugt davon, dass
mein Auto zu einem Würfel zusammengepresst werden wird
und wir nicht mehr pünktlich ankommen werden - oder
vielleicht gar nicht!?
Nach einer langen Wartezeit voller Angst kommt der
ADAC-Mann an und es stellt sich heraus, dass Anschieben
das Problem für's Erste löst und das Auto erstmal zum
Laufen bringt, doch von nun an dürfen wir es auf keinen
Fall mehr abstellen. Nun ja, dies könnte in der nicht
all zu fernen Zukunft zu einem Problem werden, aber so
lange wir die Fahrt nach Parchim fortsetzen können sind
wir erstmal glücklich. Alles andere kann gelöst werden,
wenn wir da sind...
Die Reise geht weiter, und wir haben noch mehr als zwei
weitere Stunden vor uns. Unterwegs hören wir NDR 1 Radio
MV, den Sender, der das heutige Konzert veranstaltet. In
ihren Nachrichten erwähnen sie immer wieder, dass heute
das letzte Konzert von SAILOR in der aktuellen Besetzung
sein. wird. Mir ist schlecht - und es wird minütlich
schlimmer.
Wir kommen schließlich gegen 18.40 Uhr an SAILORs Hotel
an. Ein Versuch, das Auto nach dem Ausschalten testweise
wieder zu starten, schlägt fehl. Aber machen wir uns
darüber mal morgen früh Sorgen. Wir checken ein und
setzen uns zu Fahrer Thomas und Roadie Mark und trinken
etwas mit den beiden. Sie erzählen, dass SAILOR
Soundcheck hatten und nun schlafen. Das heißt wir werden
sie vor der Show wohl nicht mehr sprechen.
Eine Weile später klingelt mein Handy. Es ist eine nette
Dame namens Jutta vom NDR Fernsehen, die ein Interview
und einige Szenen mit uns für die TV Zusammenfassung
über dieses Konzert aufnehmen will,die morgen Abend im
"Nordmagazin" gezeigt werden soll. Sie sagt,
dass wir um 20.30 Uhr am Veranstaltungsort sein sollen.
Also nehmen Karsten, Christel und ich eine Taxi zur
"Sandbahn" und treffen Jutta backstage. Sie
gibt uns drei personalisierte Backstage-Ausweise, so dass
wir beim Auftritt die Möglichkeit haben werden, in den
Pressebereich zu gehen und Fotos für SAILOR zu machen.
Das und Phils schriftliche Erlaubnis, die besagt, dass
wir heute die "Band-Fotografen" sind, sollte
die Dinge nachher deutlich vereinfachen. Wir sind
erleichtert, dass wir die Show von dort aus verfolgen
werden können, denn das Publikum ist mit 11.000 Leuten
gut gefüllt und es gibt keine Chance überhaupt in die
Nähe der Bühne zu kommen, wenn man durch das normale
Publikum hinter der Absperrung gehen wollte.
Jutta nimmt uns mit zum Catering-Zelt und erzählt, dass
sie einige Szenen von uns während der Show aufnehmen
möchte, bei denen wir Poster hochhalten und so weiter,
und sie möchte uns während dem Auftritt auch einige
Fragen stellen. Wir dürfen uns einen Song aussuchen,
während dem sie mit uns sprechen kann. Wir möchten zwar
keine Sekunde der Show verpassen, aber zögerlich
entscheiden wir uns schließlich für "Mack The
Knife".
Wir versuchen etwas zu essen. Mir ist aber zu schlecht.
Wieder draußen vor dem Zelt gesellt sich unser
SAILOR-Freund Uli zu uns, der ebenfalls hinter die Bühne
gelangt ist. Zusammen warten wir auf die Jungs. Jutta und
ihr Kameramann sagen, dass sie gerne filmen würden, wie
wir SAILOR begrüßen wenn sie hier ankommen. Während
wir warten kommt eine andere Dame vom NDR, Petra, auf uns
zu und bittet uns um ein weiteres Interview - diesmal
für's Radio. Jeder von uns Vieren darf ein paar Sätze
sagen, und am Ende müssen wir "Girls Girls
Girls" singen. Sie verspricht uns eine Kopie unseres
Interviewmaterials per eMail.
Unsere SAILORs kommen gegen 21.30 Uhr an, und wir werden
gefilmt während wir sie begrüßen. In der Dunkelheit
stelle ich fest, dass Peter meinen silbernen Ankerohrring
trägt, den wir ihm in 1996 gekauft haben. Ich habe den
Gleichen und trage ihn immer bei Konzerten, aber Peter
hatte seinen schon ein paar Jahre lang nicht mehr
getragen... und nun zum letzten Mal. Es macht mich sehr
froh... und gleichzeitig sehr traurig.
Die Jungs wirken nervös aber glücklich und scheinen
sich auf die Show zu freuen. Zuerst nehmen sie mit Jutta
ein Interview für die TV Show auf, danach gehen sie in
ihren Umkleideraum/Zelt neben der Bühne.
Wenig später beschließen Karsten, Christel, Uli und
ich, zur Bühne zu gehen und einen Blick auf den
Pressegraben zu werfen, da die andere Band gerade ihren
Auftritt beendet. Im Publikum entdecken wir weitere
SAILOR-Fans, Manuela und Anja. Uns wird gesagt, dass wir
im Pressebereich herumlaufen und Fotos machen dürfen,
doch wenn wir die ganze Show dort sehen wollen, dann
sollten wir uns vor der Absperrung hinsetzen bzw. -knien,
damit die Leute in der ersten Reihe des
"normalen" Publikums vernünftig sehen kann.
Kein Problem.
Wenige Momente später ist es Zeit für SAILOR, so dass
wir in die Mitte des Pressegrabens gehen und uns
hinsetzen/-hocken. Die Mischung aus Panik, Aufregung und
Unsicherheit ist schlimmer denn je, aber in dem Moment
als die Jungs auf die Bühne kommen und mit "A Glass
Of Champagne" beginnen, ist das selbe gute alte
Gefühl wieder da, dass man immer hat, wenn man Henry,
Phil, Grant und Captain Peter auf der Bühne zusieht.
Karsten filmt die Show, während Christel, Uli und ich
Fotos machen. Der Sound ist fantastisch, und die Band
scheint sehr gut drauf zu sein. Wir stellen fest, dass
Peter an manchen Stellen beim Singen die Augen öfter und
länger schließt - vielleicht um alles noch einmal so
richtig zu genießen?!
Während "Give Me Shakespeare" tauchen neben
mir plötzlich wieder Petra und ihr Mikrofon auf, und sie
stellt mir nochmal ein paar Fragen für's Radio.
"The Old Nickelodeon Sound" ist ein sehr
emotionaler Teil der Show für uns. Ich versuche die
Tränen zu unterdrücken, um zu sehen was ich eigentlich
fotografiere... erfolglos. Und gerade am Ende dieses
Songs kommen zwei Security-Herren auf uns zu. Sie
behaupten, wir könnten hier nicht weiter bleiben, da es
nur bei den ersten fünf Songs erlaubt sei, Fotos zu
machen, und dass wir entweder in normale Publikum müssen
(von wo aus man nichts sehen würde) oder hinter die
Bühne. Weder die Tatsache, dass ich eine schriftliche
Erlaubnis von Phil habe, dise besagt, DASS wir für die
komplette Show hier sein dürfen, noch die Tatsache, dass
Jutta bei einem der nächsten Songs ihr TV Interview
genau hier aufnehmen möchte, hilft. Wir müssen hinter
die Bühne gehen.
Von hier aus können wir natürlich überhaupt nichts
sehen und suchen nach Hilfe, während SAILOR gerade mit
"Vera From Veracruz" beginnen. Jutta findet und
schließlich wieder und sagt, dass dies lächerlich sei
und wir ihr zurück nach vorne folgen sollen. Wir DÜRFEN
einfach nicht das Ende dieses besonderen Konzerts
verpassen... Und ja, wir dürfen wieder ganz links am
Rand des Pressegrabens stehen bleiben, obwohl den
Security-Herren das nicht so gut gefällt. Wir nehmen
während "Mack The Knife" ein kurzes TV
Interview.
Dann, am Ende dieses Songs, kommt eine weitere NDR Dame
zu uns und sagt, dass wir nun wieder dorthin zurück
gehen dürfen, wo wir vorhin schon waren, wenn wir uns
wieder hinsetzen bzw. -knien. Also gehen Karsten und ich
zurück in den Pressegraben, während Christel und Uli
links stehen bleiben.
Peter grinst als wir wieder vorne auftauchen, ebenso wie
Phil. Erleichtert genießen wir dann "Karma
Chameleon", mein Lieblingslied "The
Secretary" und all die anderen tollen Songs in der
zweiten Hälfte von SAILORs Programm. Der Kameramann
filmt Christel und Uli klatschend auf der linken Seite
und dann Karsten und mich mit meinem alten große Poster
mit de Auschrift "Captain Peter is in town",
das ich in 1996 gemailt hatte, um den damals neuen
Captain zu unterstützen, und bis jetzt viele Jahre nicht
mehr benutzt hatte.
Nach dem "Full Monty" werde ich wieder sehr
traurig. Nur noch einmal "Girls Girls Girls"
und "A Glass Of Champagne" und das war's. Ich
kann die Tränen wieder nicht unterdrücken und bin
überrascht, dass die Fotos, die ich aufnehme, offenbar
immer noch klar auf meinem kleinen Kamerabildschirm
erscheinen, obwohl ich zittere. Karsten links neben mir
scheint beim Filmen ähnliche Probleme zu haben.
Dem armen Peter reißt beim letzten "Champagne"
eine Saite, aber das stört das große Finale des
Konzerts, gefolgt vom instrumentalen "1812" und
die aller letzte Verbeugung der Jungs nicht. Phil und
Henry machen eine kurze Ansage und erklären, dass Peter
die Band verlässt, und zusammen mit Grant umarmen sie
ihn alle.
Die Leute vom NDR haben Blumen und einige kleine
Geschenke besorgt, die sie Peter nun noch überreichen.
Aber die netten Security-Herren kehren zurück und sagen,
dass wir nun hier vorne weg gehen müssen, "da die
Show vorbei ist". Nett!
Als wir aufstehen und hinter die Bühne gehen wollen,
werden meine Knie weich und der Rest von mir zu einem
Nervenbündel für die nächsten Minuten. Es ist wohl
gut, dass es so dunkel ist, so dass die Jungs das nicht
sehen (obwohl sie es jetzt wahrscheinlich lesen), als sie
an uns vorbei und zurück in ihre Garderobe/Zelt gehen
und sagen, dass sie in ein paar Minuten bei uns sein
werden. Die Wartezeit wird mit einem weiteren
Radiointerview für Petra überbrückt.
Als Peter, Phil, Henry und Grant sich schließlich zu uns
gesellen, geht es mir wieder besser. Wir unterhalten uns
lange über kaputte Autos und andere Dinge. Phil und
Henry erzählen auch, dass ein neuer SAILOR Sänger
gefunden wurde und demnächst bekannt gegeben wird... und
dass es eine positive Überraschung sein wird. Mal
sehen...
Nach ungefähr einer Stunde machen SAILOR sich
abfahrbereit und fahren zurück zum Hotel, so dass
Karsten, Christel, Uli und ich beschließen, das Gleiche
zu tun. Diesmal ist Uli unser Taxifahrer.
Zurück im Hotel setzen wir uns alle nochmal zusammen und
trinken etwas. Peter bekommt einige weitere
Abschiedsgeschenk von Christel und mir und ist besorgt,
ob er sie alle in sein Gepäck kriegt, doch am Ende
funktioniert es. Wir unterhalten uns bis ca. 2 Uhr. Dann
gehen wir alle ins Bett, da SAILOR einen frühen Flug
haben und das Hotel um 7 Uhr verlassen müssen.
Am nächsten Morgen stehen Karsten, Christel und ich
früh auf, um uns um 7 Uhr von SAILOR zu verabschieden.
Mein Nervenbündel-Problem taucht wieder auf, aber ich
kann das Weinen einfach nicht unterdrücken. Grant und
Henry sagen, wir sollen nicht traurig sein, da es nicht
das Ende einer Ära ist sondern der Anfang einer neuen.
Aber die Tatsache, dass es einen neuen und hoffentlich
tollen neuen Sänger geben wird, macht das Gefühl nicht
besser, dass wir Peter nicht mehr mit SAILOR sehen werden
- dies sind zwei verschiedene Dinge. Ich persönlich bin
mit ihm aufgewachsen seit ich 16 war und habe ihn 60 Mal
mit SAILOR gesehen, so dass er immer ein ganz besonderer
Mensch für mich sein wird, und ich werde ihn sehr
vermissen.
Zum letzten Mal stehen wir draußen und winken, während
der Kleinbus mit Peter, Phil, Henry und Grant abfährt.
Als die Jungs weg sind frühstücken Karsten, Christel
und ich erstmal - meine erste feste Nahrung in 36
Stunden. Dann checken wir aus und versuchen das Auto in
Gang zu bringen. Dies funktioniert nur wenn wir es
schaffen, es wieder anzuschieben, was bedeutet, dass wir
es die lange Einfahrt des Hotels entlang ziehen und es
danach wieder bergab schieben müssen, um genug
Geschwindigkeit zu bekommen damit es hoffentlich
anspringt. Dies misslingt 5 mal. Zwei nette Herren vom
Hotel kommen uns zu Hilfe, und beim 6. Versuch
funktioniert es schließlich. Ich persönlich hätte es
auch kein weiteres Mal machen können... es fühlt sich
an als würden meine Arme und Beine gleich abfallen.
Wir müssen das Auto an der Tankstelle laufen lassen,
ebenso wie am Rasthof bei einem kleinen Zwischenstop
unterwegs. Es ist gar nicht so leicht, dem Reflex zu
widerstehen, den Schlüssel umzudrehen, wenn wir irgendwo
halten. Auf dem Heimweg hören wir wieder NDR 1 Radio MV,
die SAILOR Songs spielen und auch einen Teil unseres
Interviews bringen, bei dem Uli über die Show spricht.
Zurück zu Hause nach einer laaaaaaangen Fahrt lasse ich
mein Auto direkt an meiner Werkstatt stehen in der
Hoffnung, dass sie das Problem gleich morgen früh
beseitigen können, da ich das Auto unbedingt für eine
weitere Reise am Mittwoch und Donnerstag zurück brauche.
Abends können wir uns selbst im NDR Fernsehen während
des kurzen "Best Of" Beitrags vom Parchim
Konzert bewundern.
Katrin Wagner, 11. September 2006
11.000 Leute hinter
der absperrung, und 4 Fans davor...
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Ich mache ein Foto
von Captain Peter...
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Ein
Konzertbericht von Uli Neumann:
Samstag, 9. September 2006, ein
denkwürdiger Tag in der Geschichte von SAILOR. Es war
eigentlich ein Auftritt, wie SAILOR schon viele gehabt
hat. Ein Radiosender veranstaltet eine Party, freier
Eintritt und etwa eine Stunde Zeit für SAILOR.
Schon im Vorfeld hat der Radiosender NDR 1 "Radio
M(ecklenburg)-V(orpommern) immer wieder Beiträge über
den Auftritt von SAILOR in der zwischen Hamburg und
Berlin an der Autobahn 24 gelegenen Stadt Parchim
ausgestrahlt.
Durch Emails von Katrin Wagner und mir war der NDR über
die besondere Bedeutung dieses Auftritts für SAILOR und
für seine Fans unterrichtet worden, verbunden mit einem
dezenten Hinweis, dass auch der Radiosender sich etwas
dazu ausdenken könne.
So waren die Radiohörer schon darüber informiert
worden, dass es Peter Lincolns letzter Auftritt mit
SAILOR sei, es gab Live-Reportagen vom Soundcheck mit
Infos über das Nickelodeon, das in Parchim das von uns
eher ungeliebte "Fakelodeon" war. Auf dem Weg
von Wedel (bei Hamburg) nach Parchim, hatte ich auch
diesen Sender eingestellt, der im Laufe des Tages "A
Glass Of Champagne", "Girls Girls Girls",
"The Secretary" und "La Cumbia"
gespielt hat. Dann kam die Meldung, dass der Wagen des
SAILOR Fan-Clubs (Katrin und Karsten Wagner sowie
Christel Müller aus Duisburg) aus Kassel liegengeblieben
sei, die Pannenhelfer eines Automobilclubs den Wagen aber
wieder zum Laufen gebracht hätten. Ich rief Karsten und
Katrin an, die völlig erstaunt waren, das diese
Nachricht sogar im Radio gebracht wurde!
Am Veranstaltungsort ging ich zunächst um die riesige
Zuschauermenge vor der Bühne herum, um mich dann in den
Backstagebereich zu begeben, wo Katrin, Christel und
Karsten schon warteten. Mehrere Mitarbeiter des NDR waren
auch dort, Radio und Fernsehen, zwei sehr nette und
hübsche Damen, Jutta vom Fernsehen und Petra vom Radio,
kamen immer wieder zu uns, besprachen Details zu den
Interviews, die wir geben sollten und fragen Details zu
SAILOR. Petra vom NDR-Radio wurde in das Küssen und
Umarmen zur Begrüßung mit einbezogen.
Das gute Wetter war gerade zum im Freien statt findenen
Konzert eingetreten, so machte es uns gar nichts aus, auf
SAILOR zu warten, die sehr pünktlich eintrafen. Den
Vieren war schon anzumerken, dass sie gemischte Gefühle
wegen dieses letzten Auftritts mit Peter hatten, sie
verschwanden zunächst in Richtung ihres Garderobenzeltes
neben der Bühne.
Nach einiger Zeit kehrten sie zurück, um ein
Fernsehinterview zu geben, um dann wieder zu gehen, um
sich auf den Auftritt vorzubereiten. Die Wagners hatten
mit SAILOR vereinbart, dass wir im Pressebereich direkt
vor der Bühne sein durften, um viele Fotos und auch
Videoaufnahmen von diesem Auftritt zu machen. Wir begaben
uns rechzeitig in Position und konnten schon einige
Aufnahmen machen, ständig darauf bedacht, den Zuschauern
nicht die Sicht auf die Bühne zu nehmen. Dabei wurden
wir dann vom NDR gefilmt und fotografiert.
Nach dem fünften Song (Die gespielten Songs können ja
auf dieser Seite auch eingesehen werden) kam dann ein
übereinfriger Security Mitarbeiter auf uns zu, er haben
Order, uns nach den ersten fünf Songs aus dem
Pressebereich zu entfernen. Enttäuscht und ein wenig
ratlos gingen wir dann hinter die Bühne, wo wir dann
aber schnell auf unseren blonden Engel in Gestalt von
Jutta trafen. Diese verschaffte uns dann von er anderen
Bühnenseite her wieder Zugang. Um die Security-Fuzzies
nicht unnötig zu provozieren, begaben sich nur die
Wagner direkt vor die Bühne, während Christel und ich
uns zusammen mit Frau Krause eher seitlich aufhielten.
Die hübsche Blondine bekam von mir auch noch einen
SAILOR-Anker auf die Wange gemalt, Jutta schien die
Prozedur zu geniessen...
Das Publikum war sehr angetan von SAILOR, die natürlich
noch ihr "full monty" brachten, was teilweise
extatische Reaktionen, vor allem beim weiblichen Teil des
Publikums zur Folge hatte. Das letzte Stück war dann
"Champagne", dabei passierte etwas, das zu dem
doch sehr emotionellen Moment passte: Eine Gitarrenseite
an Peter's Gitarre riss, er musste das Tempo etwas
anziehen und beeilte sich schon etwas, zum Schluss zu
kommen. Der Auftritt endete mit einer innigen Umarmung
der Bandmitglieder für Peter, ein sehr trauriger Moment.
Sofort danach begaben sich SAILOR und auch die Fans
wieder hinter die Bühne, Jutta hatte und Sekt
versprochen, den gab es dann auch. Peter wurde mit einem
riesigen Blumenstrauss durch den NDR bedacht, die vier
zogen sich dann schnell erst einmal für eine Weile in
ihr Garderobenzelt zurück. Petra vom NDR führte
Radiointerviews mit uns Fans, ich konnte meine Stimme am
nächsten Morgen über den Sender hören.
Nach einer gewissen Zeit kamen die vier aus dem Zelt, es
wurden Gespräche über Autopannen geführt, während im
Hintergrund das "Fakelodeon" zerlegt wurde.
Da Katrins Auto mit dem Anlasserproblem nur bedingt
fahrbereit war, sind die von dem Hotel, in dem auch
SAILOR ihr Quartier hatten, mit einem Taxi zum
Veranstaltunsort gefahren. So traf es sich gut, dass ich
meinen Wagen in der Nähe parkiert hatte, so dass wir
alle damit zum Hotel gelangten, in dem auch noch eine
Hochzeitsfeier statt fand. Nur kurze Zeit später trafen
auch SAILOR ein, gingen kurz in ihre Zimmer, um dann noch
eine lange Zeit mit uns zusammen zu sitzen.
Ein Hochzeitsgast, er sicher mehr als "one drink too
many" hatte, dafür dann kein Englisch spracht,
strapazierte mit seinen Fragen und Kommentaren, die ich
dann auch noch übersetzen musste, die Nerven aller. Als
Krönung dachte er dann auch noch, ich sei der Manager
von SAILOR! Henry und Grant zogen sich dann schon in
Anbetracht ihrer Müdigkeit zur Nachtruhe zurück, das
war für mich der Anlass, mich auch auf den Weg nach
Hause zu machen, ich hatte noch ein und eine dreiviertel
Stunde Fahrt vor mir. Peter drückte mir zum Abschied
besonders fest und lange die Hand. Wenn "The
Sweet" einmal bei mir in der Nähe spielen, werde
ich sicher hingehen, allein um Peter einmal wieder zu
sehen, er ist ein großartiger Mensch. Wir haben
erfahren, dass er SAILOR nicht verlässt, weil er keine
Lust mehr auf SAILOR hat, aber SAILOR haben vielleicht
fünfzehn Auftritte im Jahr, "The Sweet" etwa
siebzig. Es war fast halb vier, als auch ich mich nach
einem sehr emotionellen, aber auch wunderschönen Tag zur
Nachtruhe zu begeben. Wir werden sicher noch eine ganze
Zeit brauchen, um den schweren Verlust zu verarbeiten,
aber Phil hat wohl schon einen Nachfolger gefunden, mehr
als ein nicht näher zu deutendes Lächeln war ihm aber
nicht zu entlocken...
Peter, wir hatten mehr als zehn GROßARTIGE SAILOR Jahre,
wir werden Deine Stimme und Deinen Humor vermissen...
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